Ich bin Jona Korn (19) und studiere Pädagogik und Politikwissenschaften in Bamberg. Ich bin in der nähe von der Kleinstadt Bayreuth aufgewachsen, fotografieren tue ich seit knapp fünf Jahren.
Den ersten Kontakt zur Fotographie gewann ich durch meinen Dad. Er hat schon immer ziemlich viel fotografiert, zumindest in unseren Urlauben bekam ich das als Kind oft den Eindruck. Durch ihn bekam ich meine erste Kamera, ein Moment der sich dadurch ernster manifestierte, dass ich über Online-Formate wie YouTube dann auf Street Interviews alt wie neu von Streetfotographen im Big Apple (New York). Unter anderem kam ich so in den ersten Kontakt in die Welt der Streetfotography mit großen Berühmtheiten wie Trevor Wisecup.
In Zukunft will ich weiterhin eine Symbiose aus verschiedenen Stilrichtungen bauen und meinen eigenen Stil entwickeln. Gerne kommt dabei auch mal eine Hommage an Fotographen wie Bruce Gilden, Trevor Wisecup oder Garry Winogrand dabei heraus – Es kommt ja auch immer auf die Personen, die das ganze betrachtet an. Mein Fokus liegt trotzdem darauf meinen eigenen Stil zu haben bei dem ich vor allem das Moralverständnis der Gesellschaften aufgreifen will.
Ich bin der starken Überzeugung, dass innerhalb des politischen mit Fotographie ganz viel bewirkt werden kann. Man sieht ja oft genug, ein Bild konnte vor 30 Jahren schon – und heute noch viel eher -die ganze Welt umkreisen.
2018 hat mir mein Vater seine alte Digitalkamera geschenkt, eine Minolta Hi-Matic 7s II, sehr kompakt, passt in jede Tasche und vor allem der Emotionale Wert ist für mich gegeben. Ich fotografier auch noch auf Film mit einer Olympus OM 1, die ziemlich bekannteste Kamera innerhalb der Analogfotografie. Dazu bin ich im digitalen bin ich mit der Fujifilm XE 4 unterwegs, Als Student ist es nicht immer einfach die Analogfotographie zu verfolgen, das Geld für Film und Entwicklung sammelt sich schnell an und drückt aufs monatliche Budget. Deshalb verfolge ich einen Hybrid aus beiden, Digital sowie Analogfotographie.
Inspiration : Aufzeichnung : Ablichtung
Tiefer bin ich in das Thema Street Fotography über die US-Amerikanischen Fotographen Bruce Gilden und Garry Winogrand. Gilden hat die Menschen welche auf den Straßen von New York leben aufgezeigt, vor allem The Ugly and the Bad, The Good blieb hier immer eher weg. Genau dieses eintauchen in eine quasi Subkultur und das Porträt dieser Gesellschaftsschicht über welche tagtäglich hinüberweggeschaut wird so provokant und in extremer detailreichigkeit und nähe darzustellen um Aufmerksamkeit auf diese zu wecken – darin sehe ich ein Teil meiner Inspiration. Die gezielte Porträtierung der Obdachlosen sowie Personen auf die Gilden zufällig traf, diese Spontanität der Momentaufnahmen von Personen ist meine persönliche Faszination hinter der Fotographie.
Wisecup schlendert durch die Straßen von New York City und wartet bis ihm seine Motive wie in einem Schicksalsschlag begegnen. Die Art in der die Motive und Menschen im ersten Moment sofort ablichtet, im Regelfall ohne vorher zu fragen – um eben dieses Moment den er einfangen will festzuhalten. Das fasziniert mich bis heute.
Da finde ich das Zitat von Pauli B. „[…] don’t even think just fucking do it, you can always apologize after“ schon sehr im Einklang mit meiner Herangehensweise innerhalb der Fotographie. Es geht darum einen für sich, oder für die Zeitgeschichte, bedeutenden Moment abzulichten. Ob und wo man da seine Grenzen hat ist für jeden persönlich zu entscheiden. Ich hatte das Glück bis jetzt auf noch keine Stoßen zu müssen – mal sehen ob sich das in der Zukunft ändert, denn vor allem Fotographie aus Kriegs- und Krisengebieten sehe ich als möglichen Aspekt meiner Zukunft an. Wenn wir zurück in die Streetfotography gehen ist mir deutlich wichtiger das sie einfach spontan ist, nicht gestellt, nicht verfälscht. Das Ziel ist genau dann abzulichten, wenn es das Gegenüber nicht erwartet, genau hier zeigt die volle Emotionsbreite des Motivs. Auch genau deswegen finde ich das es ein legitimes Zitat von Pauli B. ist, mit dem ich mit gleichstellen kann. Trotzdem, es hinnehmen falls eine Person nicht Fotografiert werden will, das muss jeder, egal wie gut das Motiv ist…
BLICK IN DIE SEELE
“Ich find, dass es bei der Analogfotografie für
den Fotografen oder die Fotografin einen gewissen
Ruheeffekt hat. Man fokussiert sich mehr, man ist gelassener. Man achtet bisschen mehr auf seine Umwelt.”
Einfach. Und dass ist für mich der größte Vorteil an den Analogfotografie. Wenn ich digital fotografiere dann stört mich auch selbst, dass ich eben einfach gar nicht so drüber nachdenke, sondern denke: „ist ja noch genug Platz“. Ich schieße einfach mal drauf los und da wird schon irgendwas schon bei Rumkommen. Genau deswegen würde ich mich. Also falls es den monetären Aspekten nicht geben würde, würde ich mich auf jeden Fall für die Analogfotografie entscheiden.
Tulsa (1971) vom Fotographen Larry Clark, das Lieblingsfotographiebuch von mir. 2022 sah ich das Buch zum ersten mal bei einem Fotoworkshop, darin werden Jugendliche in den 70ern abgebildet welche sich innerhalb der Drogenszene bewegt haben. Man sieht mehrere Jugendliche wie diese Waffen bei sich tragen u.a sich Drogen initiieren, aber dazu auch viele einzelportätierungen.
Meine Ansichtsweise auf das Buch hat sich innerhalb der letzten zwei Jahre definitiv ein wenig verschoben, der Grund dafür ist, dass ich selbst in Zukunft in der Drogen- & Suchthilfe tätig sein will.
Jona Korn ~ Afrika Reihe
28.07.2023 – 10.08.2023; Serengeti, Arusha, Moshi – Tanzania; Tanzania in Kontrast